Im Februar wird Professor Wolfgang Huber bei den Winterabenden erwartet. Er war Bischof von Berlin-Brandenburg und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Ethik – also die Frage nach dem richtigen Handeln – zieht sich wie ein roter Faden durch seine Veröffentlichungen und Bemühungen in Wissenschaft und Kirche. So hat er im Vorjahr ein Buch veröffentlicht, das sich unter dem Titel „Menschen, Götter und Maschinen“ einen Beitrag zur Ethik der Digitalisierung liefert.
Huber geht davon aus, dass die Digitalisierung die Privatsphäre ausgehöhlt hat, die Öffentlichkeit in auseinanderdriftende Teilöffentlichkeiten zerlegt, Hemmschwellen senkt und die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge aufweicht. Er beschreibt diese technische und soziale Entwicklung und zeigt an vielen Beispielen, wie und nach welchen Maßstäben wir die Digitalisierung selbstbestimmt und verantwortlich gestalten können.
Die Haltungen zur Digitalisierung schwanken zwischen Euphorie und Apokalypse: Die einen erwarten die Schaffung eines neuen Menschen, der sich selbst zum Gott erhebt. Andere befürchten den Verlust von Freiheit und Menschenwürde. Huber wirft einen realistischen Blick auf den technischen Umbruch. Das beginnt bei der Sprache: Sind die „sozialen Medien“ wirklich sozial? Fährt ein mit digitaler Intelligenz ausgestattetes Auto „autonom“ oder nicht eher automatisiert? Sind Algorithmen, die durch Mustererkennung lernen, deshalb „intelligent“?
Der Eintritt ist frei, eine Spende zur Finanzierung erbeten
Arbeitskreis Frankenberger Winterabende
Kleines Heiliges Kreuz oder Frankenberger Kirche